Um die wirtschaftliche Situation der Handwerksbetriebe besser analysieren zu können, führt die Handwerkskammer zweimal jährlich (Frühjahr und Herbst) eine Unternehmensbefragung unter rund 3.000 eingetragenen Mitgliedsbetrieben durch.
Die Ergebnisse werden als Konjunkturbericht der Handwerkskammer Dresden veröffentlicht. Außerdem fließen diese Ergebnisse in den sächsischen Konjunkturbericht ein, der vom Sächsischen Handwerkstag herausgegeben wird.
Die ostsächsische Handwerkskonjunktur ist weiterhin in einer Stagnation gefangen, welche selbst die üblichen saisonalen Schwankungen auf einem niedrigen Niveau einfriert. Das aktuelle Geschäftsklima liegt bei 103 Punkten, ein Punkt weniger als im letzten Herbst, was weiterhin den Rand einer veritablen Krise darstellt.
Der Anteil der Betriebe, die ihre Lage als „gut“ bezeichnen, sinkt um 7 Prozentpunkte auf 38 Prozent, während 17 Prozent der Befragten von wirtschaftlichen Schwierigkeiten berichten.
Optimismus ist, zumindest für das nun laufende Quartal, kaum zu finden. Nur 8 Prozent der Handwerker glauben an eine Verbesserung ihrer Lage bis zum Jahresende, während etwa ein Fünftel der Betriebe eine Verschlechterung und die Mehrheit eine fortgesetzte Stagnation erwartet. Dies deutet auch auf das Fehlen von kurzfristigen Impulsen aus der Gesamtwirtschaft und der Wirtschaftspolitik hin.
Im Branchenvergleich stechen einzig die Ausbauhandwerke (u.a. Installateure und Heizungsbauer) positiv hervor, welche mit einem Geschäftsklima von 109 Punkten und einer Verbesserung um 4 Punkte das Geschäftsklima des Gesamthandwerks deutlich positiv beeinflussen. Doch auch hier tendiert die Bewertung der Geschäftslage in Richtung Stagnation, während sich die Geschäftserwartungen verbessert haben.
Fast alle anderen Branchen melden negative Entwicklungen, welche besonders in den konsumnahen Handwerken auffallen. Lebensmittel- und Gesundheitshandwerke befinden sich aufgrund steigender Preise und rückläufiger Nachfrage in einer Krise. Auch die Kfz-Handwerke und die Handwerke für den persönlichen Bedarf (u.a. Friseure) sind von Nachfragerückgängen betroffen, während handwerkliche Zulieferer aufgrund der schwierigen Lage im produzierenden Gewerbe verunsichert sind.
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