Jörg Dittrich: „Es fehlt bisher der Politik noch an Kraft zur Problemlösung.“

2023: Ein Rückblick in Zahlen – 2024: Ein Ausblick in Worten

„Um die Leistungsfähigkeit des Handwerks in der Region zu steigern, bedarf es großer Anstrengungen“, stellt Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, fest. Anlässlich des bevorstehenden neuen Jahres und der Tradition der Neujahrsvorsätze fordert der Dachdeckermeister insbesondere die Politik zum Handeln auf. „Es fehlt bisher der Politik auf Bundesebene noch an Kraft zur Problemlösung“, so der Präsident der Handwerkskammer Dresden. „Die Politik schafft es bis dato nicht, der Bürokratie Herr zu werden, mit konjunkturbelebenden Maßnahmen dem Bausektor wieder auf die Beine zu helfen und die Versorgungssicherheit der Energienetze langfristig zu sichern. Es fehlt an Investitionen in die duale Ausbildung und in die Innovationskraft der Betriebe. Das muss sich im kommenden Jahr endlich ändern. Die Politik ist aufgefordert, langfristige Lösungen zu erarbeiten und nicht im Klein-Klein zu verharren.“

Die folgenden Zahlen werfen im Rückblick auf das Jahr 2023 ein Schlaglicht auf die Leistungsfähigkeit des Handwerks in der Region. Damit diese gesteigert wird, sind Politik und Gesellschaft gefordert.

1.351 Handwerker haben im Kammerbezirk Dresden[1] den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und führen nun ihr eigenes Unternehmen hier vor Ort in der Region. Als Gründer und Unternehmer fördern sie Innovationen und Effizienz, schaffen Arbeitsplätze und tragen somit zu Wachstum, Wertschöpfung und Wohlstand bei.

343 Frauen und Männer haben im vergangenen Jahr im Kammerbezirk Dresden erfolgreich ihr Meisterstudium absolviert und ihren Meisterbrief im Handwerk erhalten. Der jüngste Meister war 19 Jahre alt, die älteste Meisterin 60 Jahre jung. Etwa 12.500 Handwerker haben in njumii – das Bildungszentrum des Handwerks eine Weiterbildung absolviert. Sie sind nun bspw. geprüfter Betriebswirt, internationaler Schweißfachmann oder Experten in Sachen Wärmepumpen. Mehr als 300 Handwerker informierten sich in Veranstaltungen des Kompetenzzentrums Robotik der Handwerkskammer Dresden über den Einsatz und die Möglichkeiten moderner Technologien im Handwerk.

Zugleich haben 2023 im Ganzen 1.819 Frauen und Männer ihre Ausbildung im Handwerk in Ostsachsen erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche beginnen sie nun ihre Karriere in der Region.

33 dieser Gesellen gewannen beim Wettbewerb um die Deutsche Meisterschaft im Handwerk in ihren Berufen einen Regionalausscheid, 24 wurden Landesieger im Freistaat und zwei sogar Sieger auf Bundesebene. Die Leistungen von 33 Handwerksgesellen waren so gut, dass sie ein Weiterbildungsstipendium erhalten haben und ins Programm „Begabtenförderung Berufliche Bildung“ aufgenommen wurden.

Mehr als 1.600 Schüler haben in sogenannten Werkstatttagen in njumii – das Bildungszentrum des Handwerks in unterschiedliche Ausbildungsberufe hinein geschnuppert. 130 Ausbildungsberufe gibt es im Handwerk, mehr als 80 können im Kammerbezirk Dresden erlernt werden – von A wie Anlagenmechaniker bis Z wie Zweiradmechatroniker.


[1] Zum Kammerbezirk Dresden gehören die Landkreise Meißen, Bautzen, Görlitz, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Handwerkskammer Dresden.