260 neue Meister – 38 Frauen und 222 Männer – aus dem Bereich der Handwerkskammer Dresden erhielten am heutigen Samstag (25. November 2017) in der Messe Dresden ihre Meisterbriefe. Damit haben seit 1990 über 16.200 Handwerker ihre Meisterausbildung im Kammerbezirk Dresden absolviert.
Als unvergesslichen Augenblick für die Absolventen bezeichnete Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, die Übergabe der Meisterbriefe. „Bewahren Sie ihn und genießen Sie ihn“, so sein Appell in seiner Festrede an die neue Meistergeneration und die rund 2.000 Gäste. Gleichzeitig forderte Dittrich, selbst Dachdeckermeister, die neue Generation auf, „Themen aufzugreifen und zu gestalten, damit wir nicht nur gestaltet werden. Ich bin zutiefst überzeugt, dass vor allem die jungen Menschen entscheiden sollten, wie unsere Gesellschaft einmal aussehen soll.“ In jedem Fall solle diese auch in Zukunft handwerksfreundlich gestaltet sein. Daher mahnte der Handwerkskammer-Präsident in Richtung Politik Chancengleichheit und Bürokratieabbau an. Letzteres adressierte Dittrich auch bewusst an die Europäische Union, betonte aber zugleich: „Europa hat Kollateralkosten. Der Frieden, die grenzenlose Freiheit und der wohlfahrtsstärkende Binnenmarkt sind es jedoch auf jeden Fall wert.“
„Das deutsche Handwerk in Europa“ hatte auch Festredner Rolf Dieter Krause, Journalist und langjähriger Leiter des ARD-Studios in Brüssel, im Fokus – passend zum Meisterfeier-Motto „Grenzübergreifend + regional = gemeinsam“. Für ihn steht fest: „Die duale Ausbildung ist wichtiger als ein möglichst reibungsloser Binnenmarkt. Deswegen muss es bei der Privilegierung der Meisterbetriebe bleiben.“ Mit Blick auf das Konstrukt EU und dessen Zukunft machte Krause aber auch deutlich: „Ich kann mir schwer vorstellen, dass eine EU auf Dauer überleben wird, in der es einigen Ländern sehr gut geht und die anderen sich mit kaum lösbaren Problemen herumschlagen. Deswegen wird Deutschland auf andere zugehen müssen. Allerdings sollte es dabei sehr genau aufpassen, auf welchen Feldern es dies tun will und wie weit es dabei gehen soll.“
Auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert gratulierte den neuen Meistern und ermunterte sie, aus dem Erreichten das Beste herauszuholen: „Handwerksmeister macht sich genauso wie Deutscher Meister, Europameister oder Weltmeister gut im Briefkopf. Nutzen Sie das! Sie haben viele Möglichkeiten: Führungsverantwortung übernehmen, den eigenen Betrieb gründen, studieren oder Lehrlinge ausbilden.“ In Anlehnung an den Vergleich mit dem Spitzensport rief Hilbert die Absolventen dazu auf, ihrem Verein treu zu bleiben: „Dresden und die Region bieten Ihnen beste Voraussetzungen!“ Eine starke lokale Handwerkerschaft sei ihm persönlich wichtig. Dabei sprach Hilbert auch noch einmal gezielt den Aktionsplan „Handwerk in Dresden 2025“ an, den Handwerkskammer und Landeshauptstadt Dresden im Oktober gemeinsam unterzeichnet hatten.
Verantwortung für ihr Handwerk übernehmen will auch Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin Jacqueline Hausotte. Aus dem Wunsch heraus, ein eigenes Unternehmen zu führen, entschied sich die heute 39-jährige Leipzigerin für die Meisterausbildung. Auf der Meisterfeier der Handwerkskammer Dresden sprach Jacqueline Hausotte, die als eine der besten Absolventen ausgezeichnet wurde, stellvertretend für den Jahrgang. "Es war nicht ganz einfach – der Spagat zwischen Familie, Selbstständigkeit und Meisterschule hat mich zwischendurch sehr gefordert", berichtete sie und betonte zugleich, dass sie das Meisterstudium vor allem wegen des geistigen Inputs sehr genossen habe. Zukünftig möchte sie Kinder und Jugendliche über eine offene Werkstatt an das Handwerk heranführen. Denn: "Für uns alle ist eine Welt ohne Handwerk und Handwerker unvorstellbar. Also müssen wir uns immer wieder sichtbar und wahrnehmbar machen und dabei viele Wege gehen", so ihr eindringliches Statement.
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