Betriebsstatistiken der Handwerkskammer

Betriebsstatistiken

Betriebsstatistiken der in der Handwerksrolle (Anlage A) und im Verzeichnis der zulassungsfreien und handwerksähnlichen Gewerbe (Anlage B) eingetragenen Unternehmen pro Beruf und Gruppe , aufgeschlüsselt nach Jahresanfangsbestand, nach Endbestand zum Stichtag sowie nach Zugängen und Abgängen im jeweiligen Zeitraum.

Kreisstatistiken

Anzahl der Betriebe pro Beruf und Gruppe zum Stichtag am Quartalsende, aufgeschlüsselt nach kreisfreien Städten und Landkreisen des Regierungsbezirkes Dresden, halbjährlich zusätzlich eine vergleichende Analyse.

Aktuelle Betriebsstatistik

Ukraine-Krieg, hohe Energie- und Rohstoffpreise und Lieferkettenstörungen – das ostsächsische Handwerk im Jahr 2022

Wie im Vorjahr wurden die ostsächsischen Handwerksbetriebe im Jahr 2022 mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Allem voran durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, welcher in der Folge zu massiven Preissteigerungen bei Energie- und Rohstoffpreisen sowie zu weiteren Störungen in den Lieferketten führte. Weiterhin stellten auch im Jahr 2022 die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die hohe Inflationsrate eine Belastung für das ostsächsische Handwerk dar. Insgesamt lässt sich im Kammerbezirk ein Rückgang um 668 auf 21.327 angemeldete Betriebe verzeichnen. Somit setzt sich der Rücklauf der Betriebszahlen des vergangenen Jahres fort.

Die zulassungspflichtigen Handwerke (Anlage A) verzeichnen dabei die größten Verluste mit einem Negativwachstum von 5,0 %. Wohingegen bei den handwerksähnlichen Gewerben (Anlage B2) nur ein leichter Rückgang von 0,2 % zu beobachten ist. Eine gegenläufige Entwicklung zeigt sich bei den zulassungsfreien Handwerken (Anlage B1), die mit einem Wachstum von 3,5 % einen Zuwachs an angemeldeten Betrieben verzeichnen können. Gesamt betrachtet bedeutet dies einen prozentualen Rückgang der angemeldeten Betriebe im Kammerbezirk von 3,0 % im Vergleich zum Jahr 2021.

Bei den zulassungspflichtigen Handwerken der Anlage A weisen insbesondere die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger mit 163 Abgängen, welchen nur 9 Zugänge gegenüberstehen, einen hohen nominalen Rückgang der Betriebszahlen auf. Von den Betriebsrückgängen sind auch die Schilder- und Lichtreklamehersteller sowie die Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik betroffen, deren Anzahl sich um 6,5 % bzw. 16,3 % reduziert hat. Von stärkeren Rückläufen sind auch die Parkettleger betroffen, die einen Abgang von 10 Betrieben zu verzeichnen haben (-7,1 %). Zu den wenigen Gewerben der Anlage A, deren Betriebszahlen gestiegen sind, zählen unter anderem die Kälteanlagenbauer (+8,9 %). Nennenswert ist, dass die Zahl der Bäckerbetriebe um 0,5 % gestiegen ist (+2 Betriebe). Konditoren melden dagegen einen Rücklauf der Betriebszahlen um 5,7 % (-4 Betriebe).

Im zulassungsfreien Handwerk zeigt sich im Vergleich zu den Handwerken der anderen Anlagen eine positive Entwicklung der Betriebszahlen. Dabei können unter anderem Holzbildbauer und Sattler und Feintäschner mit einem Wachstum von 14,3 % bzw. 14,8 % einen hohen prozentualen Anstieg der Betriebszahlen verzeichnen. Bei nominaler Betrachtung sind vor allem die Fotografen und Gebäudereiniger hervorzuheben, welche im Saldo einen Zuwachs von 48 bzw. 51 Betrieben im Vergleich zum Vorjahr vorweisen. Dennoch gibt es auch in der Anlage B1 Gewerke, deren Betriebszahlen sich rückläufig entwickelt haben. Dies betrifft insbesondere das Bestattungsgewerbe (-16,8 %). Außerdem wurde im Jahr 2022 der letzte Betrieb aus dem Gewerk der Edelsteinschleifer und -graveure aus der Handwerksrolle ausgetragen.

Die handwerksähnlichen Gewerbe weisen insgesamt betrachtet eine nahezu konstante Entwicklung in den Betriebszahlen im Vergleich zum Vorjahr auf. In den einzelnen Gewerken zeigen sich jedoch auch hier größere Veränderungen. In der Gruppe der Bau- und Ausbaugewerbe verzeichneten die Bodenleger mit einem Anstieg von 23 auf 335 Betriebe (+7,4 %) einen größeren Zuwachs. Auch bei Gewerken aus anderen Gewerbegruppen gab es eine positive Entwicklung der Betriebszahlen, beispielsweise bei den Speiseeisherstellern (+16,7 %). Zudem wurde im Jahr 2022 erstmals seit 2010 wieder ein Theaterkostümnäher-Betrieb in die Handwerksrolle eingetragen. Im Gegensatz dazu gab es bei den Eisenflechtern einen Rückgang der Betriebe von 70 auf 61 (-12,9 %). Zu den Gewerken, die ebenfalls größere Rückläufe verzeichneten, zählen unter anderem die Änderungsschneider mit einem Negativwachstum von 9,0 %.

Wie in den vergangenen Jahren ist auch im Jahr 2022 die Zahl der weiblichen Einzelunternehmerinnen gestiegen. Aktuell entspricht dies einer Anzahl von 3.849 Einzelunternehmen (18,0 %), die von Frauen geführt werden. Im Vergleich zum Vorjahr, bedeutet dies einen nominalen Zuwachs von 53 weiblich geführten Einzelbetrieben. Die große Mehrzahl der Betriebsinhaberinnen sind wie in den Vorjahren Friseurinnen, Kosmetikerinnen, Maßschneiderinnen und Fotografinnen.

Regionalentwicklung:

Die rückläufigen Betriebszahlen im gesamten Kammerbezirk spiegeln sich auch auf regionaler Ebene in den einzelnen Landkreisen und der Landeshauptstadt wider. Am stärksten betroffen ist die Landeshauptstadt Dresden, welche einen Rückgang um 216 Betriebe aufweist. Danach folgen die Landkreise Görlitz und Bautzen, mit einem negativen Saldo der Betriebszahlen von 198 bzw. 116. Im Vergleich dazu fielen die Rückgänge in den Landkreisen Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (-74 bzw. -64 Betriebe) geringer aus. Nichtsdestotrotz ist die Betriebsdichte im Kammerbezirk Dresden mit 13,4 Betrieben je 1.000 Einwohnern noch immer relativ hoch.

Weitere Betriebsstatistiken