„Auch die Azubis im Freistaat sind auf bezahlbare Unterkünfte angewiesen.“

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, zu fehlenden Wohnheimplätzen für Azubis an den Berufsschulen

Durch eine Millionenförderung von Bund, Freistaat Sachsen und Studentenwerken können an verschiedenen Hochschulstandorten im Freistaat Sachsen über 1.000 Wohnheimplätze zusätzlich saniert werden. Das gab Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow am Freitag bekannt.

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, erinnert anlässlich der Förderung daran, dass der Freistaat Sachsen auch in der Pflicht steht, mehr für Lehrlingswohnheime zu tun. „Die Förderung der Studentenwohnheime ist gut und richtig. Wir wünschen uns ähnliche Anstrengungen und Förderungen durch den Freistaat und die sächsischen Kommunen auch in Bezug auf die Wohnheime für Lehrlinge. Denn auch Azubis sind auf bezahlbare Unterkünfte angewiesen. Derzeit mangelt es an vielen Berufsschulstandorten an Unterkunftsmöglichkeiten für die Auszubildenden. Hier muss unbedingt gehandelt werden.“

Hintergrund:

Eine Umfrage[1] der sächsischen Industrie- und Handelskammern sowie der sächsischen Handwerkskammern hat ergeben, dass rund ein Drittel der Auszubildenden auf eine Unterkunft an den Berufsschulstandorten angewiesen ist. Je weiter entfernt die Berufsschule ist, umso größer ist die Notwendigkeit für eine Unterbringungsmöglichkeit vor Ort. 38 Prozent der Auszubildenden müssen auf Unterkünfte außerhalb der Wohnheime und Internate ausweichen.

Mehr als ein Viertel aller Auszubildenden im Freistaat Sachsen ist mehr als 90 Minuten zur Berufsschule unterwegs. Für ein Drittel ist der Weg vom Wohnort zur Berufsschule länger als 50 Kilometer.

Die Ergebnisse der Umfrage unter den Ausbildungsbetrieben stehen zur Ansicht und zum Download zur Verfügung:

Ergebnisse der Sonderumfrage

 


[1] 1.169 Unternehmen aus dem Handwerk und der Industrie haben im April an der Sonderumfrage teilgenommen. Die teilnehmenden Betriebe bilden 3.646 Lehrlinge aus.