Mit einem offenen Brief haben sich die Industrie- und Handelskammer Dresden und die Handwerkskammer Dresden als Vertreter der Dresdner und regionalen Wirtschaft erneut gegenüber der Stadtverwaltung und dem Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden positioniert. Zu den weiteren Unterzeichnern gehören der DEHOGA Sachsen e. V., die Dresdner Taxigenossenschaft eG, der Handelsverband Sachsen e. V., die Kreishandwerkerschaft Dresden, der Landesverband des Sächsischen Groß- und Außenhandels/Dienstleistungen e. V. und der Landesverband des Sächsischen Verkehrsgewerbes e.V.
„Die Wirtschaft sieht den Stadtrat in der Verantwortung, jetzt die Weichen richtig zu stellen und fordert, dass dieser noch vor der Sommerpause eine Grundsatzentscheidung zum Wiederaufbau der Carolabrücke als Ersatzneubau trifft. Zudem sollte die Ausschreibung unmittelbar nach dem Beschluss vorbereitet und veröffentlicht werden“, betont Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden.
„Ein weiterer Zeitverlust ist nicht hinnehmbar – sowohl in Bezug auf die Baupreise und Projektkosten als auch im Hinblick auf das Vertrauen und die Handlungsfähigkeit der Landeshauptstadt“, unterstreicht Dr. Andreas Sperl, Präsident der IHK Dresden.
In der Positionierung verweisen die IHK und die Handwerkskammer Dresden auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Stadt, die in hohem Maße von einer funktionierenden, belastbaren Infrastruktur abhängt. Umso wichtiger ist es schnell zu handeln. Ein Ersatzneubau, der ohne aufwändiges Planfeststellungsverfahren umsetzbar ist, könnte den Verkehr am schnellsten wieder zum Fließen bringen. Eine Lösung mit zwei Fahrstreifen kommt dabei nicht in Frage, weil damit der gewerbliche Verkehr unberücksichtigt bliebe. Um betriebliche Abläufe, Versorgungsketten, Kundentermine und Notdiensteinsätze nicht zu gefährden sowie eine flexible Verkehrsführung zu gewährleisten, ist deshalb ein vierspuriger Brückenbau unerlässlich. Gerade bei einer Infrastrukturmaßnahme dieser Dimension, deren Realisierung sich über Jahre erstrecken wird, ist ein vorausschauender Zuschnitt entscheidend.
Seit dem Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 und der Sperrung der wichtigen Verkehrsader ist die Mobilität der Landeshauptstadt immanent eingeschränkt. Kilometerlange Staus, Umwege und finanzieller Mehraufwand belasten weiterhin die Verkehrsteilnehmer.