Anfang März drehte sich in Weißwasser bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt „SelbstständigLausitz“ alles um Mittelstand und Handwerk in der Lausitz.
Die Handwerkskammer Dresden hatte im Herbst vergangenen Jahres ein neues Kompetenzzentrum in der Region initiiert, um einen reibungslosen Eintritt in die Selbstständigkeit zu fördern. Die Zahlen stehen für eine große Brisanz: Etwa 40 Prozent der in Sachsen ansässigen Betriebsinhaber im Handwerk sind 55 Jahre und älter. Im Landkreis Görlitz ist sogar fast jeder zweite Inhaber oder Geschäftsführer im Handwerk über 55. Das bedeutet, dass für eine große Zahl an Unternehmen in den kommenden zehn Jahren die Nachfolge-Thematik ansteht.
Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, ging zu Beginn der Veranstaltung in der Hafenstube des TeluxAreals darauf ein, wie man selbstständige Existenzen voranbringt, und verwies auf die Bedeutung des Unternehmertums: „SelbstständigLausitz zielt darauf ab, lokalen Unternehmern einen reibungslosen Start ins Unternehmertum zu ermöglichen und langfristig stabile handwerkliche Strukturen in der Lausitz zu erhalten und aufzubauen. Unser Ziel ist es, Betriebe in der Region zu gründen, zu erhalten und erfolgreich zu übergeben, um Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze zu sichern. Wir wollen das Verschwinden von Unternehmen und damit verbundenen Arbeitsplätzen verhindern.“ David Sauer von der Hochschule Zittau/Görlitz gab den 70 Anwesenden im Anschluss erste Informationen zum Gründungsprozess, zu Gründungsphasen sowie zum Mentoring. Anna-Marie Hillen und Reno Rössel stellten danach das Projekt im Einzelnen vor.
Erfolgsgeschichten nicht nur schreiben, sondern sichtbar machen – so der Anspruch der engagierten Projektkoordinatoren. Sie möchten eine Anlaufstelle sein für Unternehmensnachfolge, Existenzgründung und zu Karrierewegen nach Schule und Studium. Moderiert durch die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Dresden schloss sich ein Podiumsgespräch zu Herausforderungen und Chancen der Selbstständigkeit an mit den Praktikern Max Koitschka und René Ganig, unterstützt durch die Fachexpertise von Kerstin Loth, betriebswirtschaftliche Beraterin der Handwerkskammer Dresden. In Workshops wurden Themen „Wie übergebe ich erfolgreich meinen Handwerksbetrieb“, „Karrierewege im Handwerk“ und „Existenzgründer – Wie gründe ich erfolgreich meinen Handwerksbetrieb?“ beleuchtet.