Nachhaltigkeit gehört zur DNA des Handwerks. Der Dreiklang der Nachhaltigkeit
– Ökonomie, Ökologie und Soziales – wird im Handwerk aktiv gelebt. Die
Wertschöpfung erfolgt bei der Wirtschaftsmacht von nebenan in der Region –
das bedeutet kurze Wege bei Material- und Warentransporten, für Kunden wie
für Mitarbeiter.
„Handwerker reparieren und restaurieren. Sie erschaffen und bewahren dauerhaft
Werte. Sie achten auf einen sparsamen Materialeinsatz und schonen
Ressourcen“, betont Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden.
„Betriebsinhaber im Handwerk handeln im Wissen, dass sie ihr Unternehmen
eines Tages an die nächste Handwerkergeneration übergeben werden. Sie
denken also nicht in Quartalsberichten oder Anstellungsverträgen, sondern in
Generationen. Nicht umsonst ist das Handwerk der Ausbilder der Nation.“
Auch aus diesem Grund steht der Tag des Handwerks, der deutschlandweit
am 18. September begannen wird, in diesem Jahr unter dem Motto „Wir tun,
was bleibt“.
Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden,
hebt hervor: „Gleichzeitig kommt dem Handwerk eine Schlüsselrolle bei dem
Thema Klimaschutz zu. Ob bei der energetischen Sanierung von Gebäuden
oder der Fertigung, Installation und Wartung regenerativer Energiequellen sowie
bei der Mobilitätswende – die Handwerksbetriebe sind Technologie-Mittler,
Berater vor Ort und sorgen für eine fachgerechte Umsetzung beim Kunden.“
„Das Handwerk wertet die Nachhaltigkeit als Chance – etwa bei der Entwicklung
von Produkten und Dienstleistungen sowie für die Standortsicherung“,
sagt Jörg Dittrich. Um diese Entwicklungen weiter zu verstetigen, ist die Politik
gefragt.
Die Handwerkskammer Dresden fordert:
- Mehr Anreize zu schaffen, um schneller bei der energetischen Gebäudesanierung
voranzukommen.
- Die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, um jungen
Menschen den Einstieg ins Handwerk zu erleichtern. Denn mehr
Energieeffizienz erfordert auch die Ausbildung entsprechender Fachkräfte.
Dazu gehört zum Beispiel eine Entlastung der Betriebe bei den
Ausbildungskosten.
- Unbürokratische und niederschwellige Förderangebote für die Betriebe
für deren Investitionen in den Klimaschutz.
- Augenmaß bei der Festlegung neuer Umweltstandards. Diese müssen
gerade für kleine- und mittelständische Firmen handhabbar bleiben.
Weitere bürokratische Hürden, die schon heute die Unternehmen
über Gebühr belasten, sind zu vermeiden.
- Im Bereich der Mobilität muss der Fahrzeugverkehr zum Kunden mit
Material und Werkzeug gewährleistet bleiben.
- Im Zuge des Umbaus der Energiewirtschaft muss die Versorgungssicherheit
für die Unternehmen gewährleistet und die Kostenverteilung
stabil und gerecht ausgestaltet werden.
Die Vorreiterrolle, die das Handwerk beim Thema Nachhaltigkeit einnimmt,
unterstreichen auch die Dresdner Friseurmeisterin Juliette Beke, der Löbauer
Flexografenmeister Reinhart Keßner und Henner Jordan, Geschäftsführer der
WEA Wärme- und Energieanlagenbau GmbH, aus Sebnitz.
Im Friseursalon „Gesunde Haare – zero waste“ von Juliette Beke soll möglichst
wenig Müll produziert werden. Produkte wie Haarspray, Gel oder Shampoo
mischen die Friseurmeisterin und ihr Team auf dem Dresdner Weißen
Hirsch selbst. Zum Einsatz kommen plastikfreie, pflanzliche Haarfarben, hochwertige
Öle und bio-zertifizierte Lebensmittel. Friseurmeisterin Juliette Beke
beschreibt ihr Konzept so: „Wir streben nach dem Zero-Waste-Lifestyle, da
wir alle zu viel Müll produzieren und leider nur einen Bruchteil davon recyceln
können. Er landet stattdessen in unserer Natur und richtet dort enormen
Schaden an bei Tieren, Gewässern und Böden. Bei der Herstellung unserer
Produkte achten wir auf plastikfreie Verpackungen, Großgebinde und natürlich
vor allem auf die Qualität der Rohstoffe, die wir von einem Bio-Landwirt
beziehen.“
Die Stempel- und Schilderfabrik Rudolf Schmorrde aus Löbau ist der erste
deutsche Betrieb im Flexografenhandwerk, der sowohl als klimaneutrales Unternehmen
als auch für die klimaneutrale Herstellung seiner Stempelplatten
zertifiziert ist. Flexografenmeister Reinhart Keßner unterstreicht: „Schmorrde
setzt auf Konsequenz als Strategie. Gelebte Tradition und Innovation ist das
Unternehmensmerkmal. Nachhaltigkeit ist unser Anspruch. Dazu gehört auch
eine globale Mitverantwortung für eine intakte Umwelt. Die doppelte Zertifizierung
als klimaneutrales Unternehmen mit klimaneutraler Herstellung der
Stempelplatten ist eine logische Konsequenz der Unternehmensphilosophie.“
Die WEA Wärme- und Energienanlagenbau GmbH aus Sebnitz ist Vorreiter
der Nachhaltigkeit in mehrfachen Sinn. Als Spezialist für den Bau, die Optimierung
und die Erhaltung von elektrischen Anlagen treiben die Mitarbeiter
der WEA den Umbau der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität voran. Des Weiteren
hat das Unternehmen 50 Elektro-Smarts geleast, die den Angestellten der
Firma sowohl als Dienstfahrzeuge als auch für private Fahrten zur Verfügung
stehen. Geschäftsführer Henner Jordan betont: „Als Elektrounternehmer und
Energiedienstleiser sollten wir uns modernen Technologien nicht verschließen.
Meine Mitarbeiter haben durch die zur Verfügungsstellung der E-Autos
die Möglichkeit sich einen eigenen Blick auf die E-Mobilität zu machen. Wir
hinterfragen am Ende der Testzeit aber auch, hat es sich gelohnt? Was sind
die Vorteile? Was sind die Nachteile? Was muss dringend verbessert werden.“
Das Beratungs- und Dienstleistungsangebot der Handwerkskammer Dresden
unterstützt die Handwerksbetriebe in Ostsachsen dabei, Potenziale im Unternehmen
in Sachen Nachhaltigkeit zu heben. Dieses Dienstleistungsangebot
wird aktuell weiter ausgebaut.
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Fax: 0351 4640-34406
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