Krisenbewältigung
Es ist für jeden klein- und mittelständischen Unternehmer von besonderer Bedeutung die Zahlen seines Betriebes zu kennen, einordnen zu können und ggf. entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung einer Krise einzuleiten. Auch Ihnen als Mitgliedsbetrieb wollen wir mit den nachfolgenden Informationen einen Leitfaden für entsprechendes Handeln und Reagieren zur Verfügung stellen.
Kontaktieren Sie bei diesen Fragen oder bereits aufgetretenen Problemen am besten unverzüglich die betriebswirtschaftlichen Berater Ihrer Handwerkskammer als Ansprechpartner. Auch diese Beratung gehört zu unserem kostenfreien Dienstleistungsangebot für Mitgliedsbetriebe.
Existenzsicherung ist die Hauptaufgabe aller kleinen und mittleren Betriebe. Wer Krisen frühzeitig erkennt und sein Unternehmen den Markt- und Kundenanforderungen rechtzeitig anpasst, wird die finanziellen Auswirkungen der Krise meistern und gestärkt aus ihr hervorgehen.
Für Krisen gibt es 2 Hauptgründe:
- der Markt verändert sich unerwartet
- die Zahlungsfähigkeit ist gefährdet oder eine Überschuldung droht
Unternehmenskrisen sind fast immer „hausgemacht“. Das bedeutet: Die Gründe liegen oft in Fehlern der Unternehmensführung.
Ursachen für Unternehmenskrisen:
- Unternehmerperson (mangelnde kaufmännische Qualifikation)
- Fehlende Unternehmensplanungen (Controlling)
- Unternehmensführung (Mitarbeiter, Produkt, technische Ausstattung)
- Finanzen (keine Liquiditätsplanung, späte Rechnungslegung, zu hohe Kosten)
- Kunden (verspätete Zahlung, Forderungsausfälle)
Der typische Ablauf einer Unternehmenskrise kann wie folgt dargestellt werden:
→ Strategische Krise
(Differenz zwischen Plan- und Ist-Umsatz) Die Differenz bezeichnet man als strategische Lücke. Dem Unternehmer wid angezeigt, dass seine Bemühungen auf dem Markt unzureichend sind.
—---→ Ertragskrise
Verlusterwirtschaftung durch das Unternehmen Die Ertragskrise führt zum Aufbrauchen des Eigenkapitals. Es besteht die Gefahr der Überschuldung.
——----→ Liquiditätskrise
Bestehen einer konkreten und akuten Gefahr der Zahlungsunfähigkeit oder bereits Erlöschen der Zahlungsfähigkeit
——-----—→ Insolvenz
Eintritt von (drohender) Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung.
Informationen zur Insolvenzvermeidung und -verlauf finden Sie auch auf der Homepage der Stadt Dresden. Das Kommunalforum Dresden hat dazu eine Broschüre erarbeitet.
Kommunikation in Krisenzeiten:
Denken Sie auch in schwierigen Zeiten immer daran: Liquidität geht vor Rentabilität!
Informieren Sie Mitarbeiter, Auftraggeber, Lieferanten und Banken rechtzeitig über Ihre schwierige Lage. Hinweise dazu finden Sie hier. (link ist nicht mehr aktuell!)
Erschließen Sie Ihre betrieblichen Liquiditätsreserven durch:
- Kontrolle und Überwachung des Forderungsbestandes mit dem Ziel der Minimierung der Außenstände
- Einführung eines internen Mahnwesens und Forderungsmanagements
- Kontrolle des Materiallagers mit dem Ziel des Abbaus von Beständen
- Kontakt mit Steuerberater und /oder Finanzamt mit dem Ziel der Anpassung Ihrer Steuervorauszahlungen (Einkommensteuer und Gewerbsteuer an die aktuelle Ertragssituation)
- Kontakt mit der Bundesagenturagentur für Arbeit zur Klärung der Möglichkeiten einer Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld. Beurlauben Sie Ihre Mitarbeiter nicht, sondern nutzen Sie die Angebote zur Qualifizierung und Fortbildung.
Weitere Auskünfte und Terminvereinbarungen geben Ihnen unsere betriebswirtschaftlichen Berater.
Unternehmenssicherung
Der Wille zur Leistung, ein ausreichendes Startkapital und die Bereitschaft zum Risiko sind wichtige Voraussetzungen zum Aufbau einer selbständigen Existenz. Sie reichen jedoch nicht aus, um ein Unternehmen langfristig zu sichern. Ebenso unerlässlich für den dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg ist daher eine planmäßige Unternehmensführung. Allein mit dem viel gerühmten Fingerspitzengefühl und mit Intuition kann auch ein kleiner Betrieb nicht mehr erfolgreich geführt werden.
Jeder mittelständische Unternehmer muss heute über die aktuelle finanzielle und wirtschaftliche Lage seines Betriebes sowie über Entwicklungstendenzen im Markt genau informiert sein. Nur wer die Situation und die Stellung seines Unternehmens am Markt genau kennt, kann rechtzeitig reagieren und Krisen vermeiden. Gerade auch kleinere Unternehmen sollten daher moderne Planungs- und Führungstechniken einsetzen, um Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken des Betriebes konkret analysieren und entsprechende Maßnahmen geplant, gezielt und konsequent durchführen zu können.
Mit der Unternehmensanalyse bietet ihre Handwerkskammer eine Dienstleistung an, die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens zu erkennen und diese weiter auszubauen oder zu beseitigen.
Die erfolgs- und zielorientierte Unternehmensführung wird mit Controlling bezeichnet. Damit ist nicht nur das nachträgliche Kontrollieren von betriebswirtschaftlichen Zahlen gemeint. Zentrale Frage des Controllings ist: Was soll bzw. will das Unternehmen erreichen ?
Mit der permanenten Überprüfung der gesteckten Ziele mit den erreichten Ergebnissen (Soll–Ist–Kontrolle) wird der Grundstein für eine erfolgreiche Unternehmensführung gelegt. Zugleich können Abweichungen von der Zielstellung schnell erkannt und die Ursachen dafür analysiert werden. Grundlage jedes Controllingsystems ist ein gut funktionierendes Rechnungswesen, das zeitnah alle wichtigen Unternehmensdaten zu Verfügung stellt. Ein einfaches Controllingschema steht als Download zur Verfügung.