Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) hat zum Ziel, die Vorzüge der betrieblichen Ausbildung herausstellen, die Achtung vor der beruflichen Arbeit im Handwerk stärken, für das Handwerk werben, die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Ausbildungsleistungen des Handwerks sensibilisieren und begabte Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung fördern. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Den Wettbewerb gibt es bereits seit 1951, bis 2007 firmierte er unter dem Namen „Praktischer Leistungswettbewerb der Handwerksjugend – PLW“. Ab 1960 wurde eine feierliche Abschlussveranstaltung etabliert, bei der die Bundessieger gewürdigt werden. Festredner der ersten Veranstaltung war der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke. Bis heute zählen zu den Festrednern Bundeskanzler, Bundespräsidenten, Ministerpräsidenten der Länder, Minister und andere Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft.
Der Wettbewerb wird jährlich in allen über 130 Handwerksberufen auf bis zu vier Stufen durchgeführt. Er beginnt in größeren Berufen auf der Innungsebene und wird dann auf Handwerkskammer-, Landes- und Bundesebene fortgesetzt. Zugangsvoraussetzung ist die Note ("Gut") und das Alter (max. 27). Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3.000 Junghandwerker an einem PLW teil, rund 800 von ihnen haben die Gelegenheit, als Landessieger auf Bundesebene um den Bundessieg zu kämpfen.
Wettbewerb auf Kammerebene
Wenn die Voraussetzungen für den Wettbewerb erfüllt sind, kann sich jeder zum Wettbewerb bei seiner Handwerkskammer anmelden. Im September starten dann die Wettbewerbe auf Kammerebene. Das bedeutet, es treten zu einer weiteren praktischen Prüfung die Besten gegen die Besten aus den verschiedenen Landkreisen eines Kammergebiets an. Die besten Junghandwerkerinnen auf Kammerebene, die so genannten Kammersieger, werden im Rahmen einer Veranstaltung geehrt. Impressionen aus dem vergangenen Jahr erhalten sie hier.
Die Sieger qualifizieren sich für den Wettbewerb auf Landesebene und können es sogar bis zur Weltmeisterschaft schaffen.
Etwas jünger als der erstmals 1951 durchgeführte PLW ist der Wettbewerb "Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten". Auch hier werden seit 1989 jährlich erste Preisträger ermittelt, allerdings lediglich in den rund 40 gestalterischen Handwerksberufen. Rund 150 junge Gesellinnen und Gesellen nehmen jährlich an der „Guten Form“ teil.
Wettbewerb auf Landesebene
Nach dem Wettbewerb auf Kammerebene qualifizieren sich die Erstplatzierten für den Leistungswettbewerb auf Landesebene (Sachsen) und treten jeweils in einem Wettbewerb gegen die Erstplatzierten der anderen Handwerkskammern aus Sachsen an. Die Wettbewerbe finden im Oktober statt. Die Erstplatzierten qualifizieren sich für die Bundesebene.
Wettbewerb auf Bundesebene
Die Wettbewerbe des PLW werden auf Bundesebene vom ZDH koordiniert. Bundessieger werden unterschiedlich ermittelt: Vielfach werden die Gesellenstücke der Landessieger nach speziellen Kriterien bewertet. Daneben führen insbesondere größere Fachverbände des Handwerks innerhalb des PLW in eigener Verantwortung sogenannte „dezentrale Wettbewerbe“ durch, üblicherweise in größeren Bildungszentren. Hier absolvieren alle Landessieger des Gewerkes zeitgleich umfangreiche Arbeitsproben, die anschließend von Experten bewertet werden.
Die Ehrung der PLW-Bundessieger findet in Berlin jeweils zum Abschluss eines Wettbewerbs statt, meist Ende November/Anfang Dezember. Die Arbeitsproben oder Gesellenstücke der Bundessieger werden im Rahmen der Festveranstaltung öffentlichkeitswirksam präsentiert.
Folgender Film aus dem Wettbewerbsjahr 2019 gibt einen guten Einblick in den PLW und spiegelt die Motivation, Leidenschaft und den Erfolg der jungen Handwerksprofis wider.